Porträts Jugendlicher
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Porträts Jugendlicher
Colea
geboren in Moldawien.
Ich komme aus Moldawien und heiße Colea. Ich bin 19 Jahre alt. Ich stamme aus einem Dorf, dort bin ich geboren und bin ein Einzelkind.
Ich bin schon drei Jahre lang in Wien. Den ersten Tag in Wien bin ich in der Sonnwendgasse gewesen, in einem Heim. Nach fünf Monaten bin ich übersiedelt, für drei Monate lang in das Krisenzentrum am Augarten. In diesen acht Monaten konnte ich kein deutsches Wort sprechen, weil ich keinen Deutschkurs gehabt habe. Nach diesen acht Monaten bin ich in ein anderes Heim der Caritas gekommen, das war in der Bernhardgasse, im 7. Bezirk.
Dieses Heim vermisse ich jetzt noch, weil dort war es wie an meinem ersten Tag im Kindergarten, wie an meinem ersten Tag in der Schule, mein Weg nach oben, meine Tür in die Zukunft. Mein erster Deutschkurs, mein erster Schritt zum Einsteigen in dieses Leben und in diese Sprache - nachher hab ich verstanden, wie die Leute hier leben und sprechen. Vor diesem Tag war mir alles fremd, ich habe nichts verstanden, alles war schrecklich.
Das war nur bis zu dem Tag, an dem ich eine nette Familie getroffen habe, die sogenannten Paten. Der Kontakt ist über Connecting People gekommen. Wollen Sie hören meine Geschichte von meinem ersten Tag mit meinen Paten?
So war mein erster Tag:
Ich kannte die Frau Sabine König-Dangl von meinem Heim, weil damals Sabine dort ein Praktikum gemacht hat. Aber ich wusste damals nicht, dass ich mit dieser Familie in Kontakt kommen würde. Und so ist es nach einiger Zeit zu unserem ersten Treffen gekommen. An einem Abend sind meine Paten zu mir in mein Heim gekommen. Für mich war es ungewöhnlich. Ganz neugierig war ich. Ich wusste nicht, was soll ich sagen? Ich war in einer anderen Welt, ich war stumm. Waisdu, ich habe keine Worte, ich kann es nicht mit Wörtern erzählen. Es war für mich schwierig, weil ich die beiden nicht kannte. Weil für mich war auch alles fremd.
Aber das war nur ein paar Wochen lang. Dann nachher waren wir überall, im Kino, im Theater, in den Bergen, wir waren auch rodeln. Wir haben auch ein paar Schulen besucht, aber nicht nur das, wir fahren Rallye zusammen.
Und vom Herz zu sagen, ich freue mich, weil ich habe Sabine und Hannes getroffen. Manchmal andere Minderjährige träumen von Paten. Und die wollen sehr gerne Paten haben, aber nicht jeder hat so ein Glück wie ich.
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